Grundkurs Holz

0 von 14 Lektionen abgeschlossen (0 %)

Untersuchung von Holzarten

Identifizierung von Holzarten

Dies ist eine Vorschau-Lektion

Kaufe diesen Kurs oder melde dich an, wenn du bereits registriert bist, um an dieser Lektion teilzunehmen.

Es gibt Hunderte von verschiedenen Holzarten auf der Welt, und es kann manchmal schwierig sein, sie auseinanderzuhalten. In dieser Lektion werden wir uns einige der wichtigsten Merkmale ansehen, die verwendet werden, um Holzarten zu identifizieren.

Eine der einfachsten Möglichkeiten, Holzarten zu unterscheiden, ist die Farbe und das Muster des Holzes. Einige Arten von Holz haben eine charakteristische Farbe, wie z.B. Eiche ist meist braun. Andere Arten von Holz haben besondere Muster, wie z.B. Ahorn hat oft ein „Flammenmuster“.

LAUBHÖLZER
Farbe und Holzstruktur

Buche

Eiche

Esche

NADELHÖLZER
Farbe und Holzstruktur

Douglasie

Fichte

Kiefer

Lärche

Weisstanne

EUROPÄISCHE HOLZARTEN
Farbe und Holzstruktur

Buche

Das Holz hat eine hellgelbe bis rosabraune Farbe. Ältere Bäume weisen oftmals eine rotbraune Kernbildung auf. Splint- und Kernholz unterscheiden sich im trockenen Zustand farblich nicht voneinander.  Die Holzstruktur von Buchenholz ist homogen und wird durch charakteristische Holzstrahlen belebt. Zuwachszonengrenzen werden deutlich durch ein schmales und dunkles Spätholz in der Buche markiert. Infolgedessen treten auf der tangentialen Fläche Fladerungen auf. Im trockenen Zustand ist Buchenholz frei von Holzgerüchen.

Douglasie

Das Kernholz der Douglasie verfügt über einen gelb- bis rotbraunen Farbton. Nach kurzer Zeit in Kontakt mit Sauerstoff dunkelt der Holzfarbton aber deutlich nach. Das Splintholz ist drei bis sechs Zentimeter breit und hat eine gelb- bis rotweiße Färbung. Die Holzstruktur ist feinjährig, porenlos und weist eine gute Festigkeit auf. Bei dem feinjährigen hellen Holz handelt es sich um die „Yellow fir“. Beim „Red fir“ ist das Kernholz der Douglasie grobjährig mit rötlicher Färbung und weist eine deutliche Flader- und Streifenstruktur auf. In der Holzstruktur befinden sich Harzkanäle mit leicht flüssigem Balsam. Deshalb muss die Trocknung des Holzes sorgfältig erfolgen, um Harzaustritt zu vermeiden.

Eiche

Das frisch geschlagene Kernholz der Eiche hat in der Regel einen hellen lederbraunen Farbton. Vereinzelt können aber auch Rottöne auftreten. Je nach Standort und Alter des Baums erscheint das 2-8 cm breite Splintholz in einem hellen Grauton. Die Jahresringe der Eiche sind deutlich durch die Frühholzporen gekennzeichnet. Die großen Holzstrahlen und die Ringporigkeit sind typische Charakteristika für die strukturierte Holzoberfläche. Weißeichen und Roteichen lassen sich unter chemischer Untersuchung, wie aber auch optisch durch ihr Spätholzporenbild und ihre Farbgebung gut voneinander unterscheiden.

Lärche

Das frische Kernholz der europäischen Lärche hat einen gelblichen bis rotbraunen Farbton. Mit einem blassen Rotton setzt sich das schmale Splintholz deutlich vom Kernholz ab. Im Licht dunkelt die Farbe deutlich nach. Es handelt sich um ein geradfaseriges und dekoratives  Nadelholz  mit einer ausgeprägten Jahrringstruktur. Auf der Oberfläche eines glatten Querschnitts sind mit einer Lupe Harzkanäle zu erkennen. Frisches Lärchenholz hat einen leichten, harzigen Geruch und ist mäßig bis wenig dauerhaft. Das Holz neigt bei der Trocknung zu Verformungen und Rissbildung.

Fichte

Das frisch eingeschlagene Kernholz der Fichte unterscheidet sich farblich nicht vom Splint. Das Holz hat eine hellgelbe Farbe, welche ins Weiß geht und matt glänzt. In Kontakt mit Sauerstoff dunkelt das Holz nach und erhält ein Gelbbraun. Auf der tangentialen Fläche sind Fladern zu erkennen. Diese entstehen durch den regelmäßigen Wechsel zwischen hellem Frühholz und dunklem Spätholz. Zusätzlich kennzeichnen schmale Streifen die radiale Fläche.

Kiefer

Das frische Kernholz ist gelb bis rotbraun und dunkelt im Licht stark nach. Das weiß-gelbliche Splintholzsetzt sich deutlich vom Kernholz ab. Durch den Wechsel zwischen Spät- und Frühholz entsteht ein gleichmäßiges Strukturbild. Auf der tangentialen Fläche sind deutliche Fladern zu erkennen und auf der radialen Fläche schmale Streifen. Ebenfalls charakteristisch für Kiefernholz sind der Harzkanal und der harzige Geruch des frischen Holzes. Durch den mittleren Schwindwert hat das Holz ein gutes Stehvermögen.

Pappel

Das frische Kernholz der Pappel hat einen hellgrünen bis hellbraunen Farbton. Es setzt sich deutlich sichtbar vom weißgelben Splintholz ab. Leichte Fladern auf der tangentialen Oberfläche und schwache Streifen auf der tangentialen Seite sind außerdem optische Kennzeichen von Pappelholz. Das Pappel-Kernholz ist außerdem nicht dauerhaft gegen Schädlingsbefall oder Pilze auf natürliche Weise geschützt.

Weisstanne

Die Weißtanne gehört zu den Reifholzbäumen, den Bäumen mit hellem Kernholz. Kern- und Splintholz unterscheiden sich farblich kaum voneinander. Vereinzelt ist ein Blauschimmer auf der Holzoberfläche zu erkennen. In Kontakt mit Sauerstoff dunkelt das Holz nach und erhält einen Gelbstich. Im Tangentialschnitt sind deutlich Fladern zu erkennen und im Radialschnitt Streifen. Das Holz weist keine Harzkanäle auf. Somit ist auch kein harziger Geruch zu verzeichnen. Bei frischem Holz kann vereinzelnd ein leicht säuerlicher Geruch auftreten.

https://holz-kahrs.de/europaeische-holzarten/

Aufbau von Holz

Video progress: 0%

Entstehung des ersten Jahresrings: Der Kambiumring (schwarz) scheidet nach innen Frühholz (rotbraun), dann Spätholz (dunkelbraun), nach außen kontinuierlich Bast (grau) ab. Der Kambiumring vergrößert sich dabei.

Borke/Bast = Rinde

Rinde: Alle Stamm- und Astteile außerhalb des Kambiums, bestehend aus lebender Innenrinde (Pholem) und toter Außenrinde (Periderm, Borke).

WAS IST DAS SPLINTHOLZ?

Als Splintholz wird der Teil des Holzes bezeichnet, der das Kern- oder Reifholz umgibt und bis zum Bast des Stammquerschnitts reicht. Es ist für den kompletten Wassertransport innerhalb des Baumes verantwortlich, sorgt also dafür, dass das Wasser von den Wurzeln in die Krone befördert wird. Aufgrund der Tatsache, dass das Splintholz dreimal so viel Wasser enthält wie das Kernholz, regt es das Wachstum neuer Zellen zwischen Stamm und Rinde an.

Die Breite des Splintholzes kann innerhalb der unterschiedlichen Baumarten sehr verschieden sein. So beträgt diese je nach Holzart wenige Millimeter oder viele Zentimeter. Bei einigen Bäumen wie zum Beispiel Birke und Ahorn, gibt es keine Unterschiede in Feuchtigkeit und Farbe zwischen Splint- und Kernholz. Solche Bäume nennt man Splintholzbäume. Oftmals tritt jedoch ein farbiges Wechselspiel zwischen Splint und Kern auf.

WAS VERSTEHT MAN UNTER DEM KERNHOLZ?

Als Kernholz bezeichnet man den um die Markröhre liegenden, oftmals dunkel gefärbten Teil des Stammquerschnitts von Kernholzbäumen. Das Kernholz hat bei gleicher Jahrringbreite eine höhere Rohdichte, einen geringeren Wassergehalt und eine bessere Dauerhaftigkeit als das umgebende Splintholz. Man unterscheidet zwischen Bäumen mit verzögerter Kernholzbildung und hellem Kernholz mit obligatorischer und fakulativer Farbkernbildung.

WAS IST DAS FRÜHHOLZ?

Frühholz ist der „hellere“ Teil eines Jahresringes. Dieser bildet sich zu Beginn der Vegetationsperiode. In der Herbstzeit nimmt die Saftzufuhr ab und das Holz wird enger und härter. Die Zellen sind dünnwandiger und haben hauptsächlich die Aufgabe, Wasser und Nährstoffe zu transportieren. Bei Nadelhölzern ist das Frühholz besonders ausgeprägt und durch größere Zellen sowie eine niedrigere Rohdichte gekennzeichnet.

WAS VERSTEHT MAN UNTER DEM SPÄTHOLZ?

Spätholz ist der „dunklere“ Teil eines Jahresringes. Es wird gegen Ende der Vegetationsperiode gebildet. Die dunklere Erscheinung entsteht durch die dickeren Zellwände (Speicherzellen) und durch die Anreicherung von bestimmten Holzinhaltstoffen. Durch die geringe Nährstoffzufuhr verfügen Spätholzzellen über eine größere Dichte als Zellen des Frühholzes. Die Ringe sind oftmals schmaler als bei Frühholz.

Markröhre

Markröhre: Auch Mark gennant. Zentrale Röhre im Stamm innerhalb des ersten Jahrrings, in Farbe und Struktur vom umgebenden Holz abweichend. Nicht zu verwechseln mit dem Herz.

Dichte & Härte

Eine andere Möglichkeit, Holzarten zu unterscheiden, ist die Dichte und Härte des Holzes. Einige Arten von Holz sind schwerer als andere und einige sind härter als andere.

Porenstruktur

Jede Holzart hat auch eine einzigartige Porenstruktur, die sich auf die Farbe und das Muster des Holzes auswirkt. Einige Arten von Holz haben große Poren, während andere kleine Poren haben.

Makroskopische Holzstruktur

Aufgrund der Zellstrukturen unterscheiden wir zwischen Nadel- und Laubhölzern. Im Gegensatz zu Laubhölzern haben Nadelhölzer keine Poren (Gefässe). Die Laub- hölzer mit Poren können ringporig oder zerstreutporig sein.

Nadelholz
keine Poren

Laubholz
ringporig

Laubholz zerstreuporig

Mikroskopische Holzstruktur

Ein Beispiel von Nadelholz (Eibe), einem ringporigen Laubholz (Eiche) und einem zerstreutporigen Laubholz (Birnbaum). Dazu die Mikrobilder, alle diese in gleicher Vergrösserung.

Rinde

Rinde von Bäumen ist auch ein wichtiger Indikator für die Identifizierung von Holzarten. Einige Arten haben glatte Rinde, während andere rau sind.

Duft

Holz hat auch unterschiedlichen Geruch, wie z.B. Kiefer und Zeder.

Es ist wichtig, die Eigenschaften von Holz zu kennen, um die richtige Art für ein bestimmtes Projekt auszuwählen. In dieser Lektion haben wir gelernt, wie man Holzarten anhand ihrer Farbe, Dichte, Porenstruktur, Rinde und Geruch unterscheiden kann. Im nächsten Modul werden wir uns mit den verschiedenen Verfahren zur Bearbeitung von Holz beschäftigen und wie man Holz richtig lagert und pflegt.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner